Die Gehsteige sind nun wieder etwas mehr hochgeklappt in Graz und anderen Orten des Bundeslandes; selbst auch, auf ihre Art, einzelne Wiesen und Wälder, denn: La Strada 2023 ist Geschichte und damit auch neun intensiv anregende Festival-Tage, in denen dank internationaler und regionaler KünstlerInnen Zugänge zu dem, was (vielleicht) das Paradies ausmacht, erahnt oder sogar erfahren werden konnte.
- Hauptkategorie: Kritiken
Sie durfte nicht hinein. Dass man ihr verboten hatte, einen Raum zu betreten, war der Ausgangspunkt für ihr 2012 entstandenes Solo „Quartiers Libres“. Hunderte von Plastikflaschen hängt die ivorisch-französische Choreografin Nadia Beugré wie einen zur Seite gezogenen Vorhang zwischen Bühne und Tribüne. Sie gibt den Blick frei auf ihre Seele und einen Prozess.
- Hauptkategorie: Kritiken
Nur ein paar Requisiten auf der Bühne, ein paar Gedanken im Kopf zu performativen und tänzerischen Möglichkeiten und die Themen ihres (Künstler-)Lebens bringen Ishmael Houston-Jones und Keith Hennessy mit ins Wiener mumok, um improvisierend daraus etwas entstehen zu lassen. Das Ergebnis fühlt sich an wie ein choreografiertes Tanzstück voller Bilder und Geschichten.
- Hauptkategorie: Kritiken
Ja, es ist aufregend und aufwühlend, wenn eine Tanzaufführung auch für die Zuseherin zu einem körperlichen Erlebnis wird, wenn die Dynamik der Bewegung die Spiegelneuronen befeuert. So nach langer Zeit wieder passiert bei Alleyne Dance‘s „Far from Home“. Mit dieser abstrakten und doch gleichzeitig berührenden Verkörperung des Themas Migration bieten die Zwillingsschwestern ganz großes Tanzkino.
- Hauptkategorie: Kritiken
Verstörend langsam und surreal sinnlich: Stephanie Felbers Uraufführung „Carnal Screen“ lässt die Grenzen zwischen Tanzfilm und Live-Inszenierung verschwimmen. Der Sound bestimmt die Atmosphäre. In seiner zweiten Komposition für die Choreografin Stephanie Felber hat Christian Reiserer softe Klavierklänge, hartnäckiges Klicken und Ticken, rauschende Elektronik und Naturgeräusche bis hin zum Knarzen einer leiernden Maschine zu einem momenthaft löcherigen Klangteppich verwoben.
- Hauptkategorie: Kritiken
Wenn Akrobaten der Weltspitze das Kontinuum des Lebens, also das Werden und Vergehen, das Chaos und die Ordnung, das Solistische und das Gemeinsame sowie das grundsätzliche Verbunden-Sein von allem und jedem auf die Bühne zaubern, in der ihnen eigenen Körpersprache visualisieren – dann kann es sich (vor allem, respektive „nur“) um eine La Strada Graz Präsentation handeln.
- Hauptkategorie: Kritiken
Die Arbeiten von zwei richtungsweisenden Persönlichkeiten des zeitgenössischen Tanzes mit jungen Nachwuchstänzer*innen waren beim Impulstanzfestival mit Lucinda Childs und dem MP3 Dance Project sowie mit Michèle Anne de May und der Bodhi Project Dance Company zu sehen. Das Ergebnis war nicht nur aufgrund der choreografischen Zugänge höchst unterschiedlich. Während Childs‘ ästhetische Handschrift unverwechselbar geblieben ist, versucht Michèle Anne De Mey neue Wege.