Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ist selten um originelle Worttreffer verlegen. So auch im Fall des neu bestellten künstlerischen Geschäftsführers des Koproduktionshauses brut, Tomasz Kireńczuk. Der Gang an die Öffentlichkeit fand am 2. Juni 2025 statt, Kireńczuk tritt offiziell am 1. Juli die Nachfolge der scheidenden brut-Leiterin Kira Kirsch an.
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Ein der Statur nach feingliedrig und eher klein wirkender Mann, überkorrekt mit kariertem Schal und bis zum letzten Knopf darüber streng hochgeknüpftem grauem Mantel bekleidet und solchermaßen gelassen, doch mit festem Rücken in einem Sessel hinter Bergen von Kostümen ruhend einen starken Kontrast zur charmefreien Umgebung einer Sologarderobe der Halle E im Wiener Museumsquartier bildend, der uns beim Verlassen des Raumes lächelnd zunickte und die Hand zum Gruß hob – so blieb mir meine letzte persönliche Begegnung mit Juri Grigorowitsch (2. Jänner 1927 – 19. Mai 2025) in Erinnerung.
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Im Grunde ist es für heutige hypervisualisierte Augen eine Nulldiät, wenn nicht gar eine „Zumutung“: Weiß gewandet vor einem grau-weißen Hintergrund oft nur schemenhaft erkennbar und durch alterungsbedingten Medienverschleiss zudem in der Bildqualität stark verrauscht, vollzieht ein disziplinierter Körper ein Ritual der Ästhetik – und nimmt sich in heute im Bühnenbetrieb nicht mehr vorstellbarer Weise Zeit dafür, wobei aus eben dieser Beherrschung der musikalischen Zeit im tänzerischen Feld die überragende Wirkung entsteht.
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Am 2. Februar 2025 ist Prof. Carlos Gacio, ehemaliger Ballettmeister des Wiener Staatsopernballetts, im 88. Lebensjahr in Wien gestorben. Fast dreißig Jahre, davon fünfundzwanzig im Haus am Ring, war der in Havanna Geborene in führenden Positionen eine respektgebietende Persönlichkeit des Wiener Balletts. 1978 von Ballettdirektor Gerhard Brunner als Trainings- und Probenleiter vom Theater an der Wien, wo er zwei Jahre das Ballett geleitet hatte, an die Wiener Staatsoper engagiert, avancierte er 1995 unter Renato Zanella zum Ballettmeister. Dies ist ein Titel, der traditionsgemäß im Wiener Staatsopernballett jeweils nur an eine einzige Person verliehen wurde.
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Am 3. Dezember ist der Choreograf, Tänzer und Lehrer Wolfgang Stange, einer der Pioniere des inklusiven Tanzes, im Alter von 77 Jahren gestorben. Kurz bevor seine Tanzcompagnie AMICI nächstes Jahr ihren 45. Geburtstag feiert. Ich hatte das Glück bei deren ersten Produktionen in London als Tänzerin mitzuwirken und ihn bei der Arbeit in Gesundheits- und sozialen Einrichtungen aktiv zu begleiten.
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Schon mit Neunzehn tanzte Lilly Scheuermann als eine der damals zahlreichen aufstrebenden heimischen Kräfte des Wiener Staatsopernballetts bei den Bregenzer Festspielen die Titelrolle in „Giselle“; in ihrem Stammhaus, der Wiener Staatsoper, folgten noch in einem frühen Stadium ihrer Karriere Titelrollen in den abendfüllenden Balletten „Romeo und Julia“ von John Cranko, „Aschenbrödel“ von Tom Schilling und „Sylvia“ von László Seregi, weiters Aurora in „Dornröschen“ und Belle Rose in „Der Pagodenprinz“ von Wazlaw Orlikowsky, sowie Marie in Juri Grigorowitschs „Der Nussknacker“. Nun erreicht uns die traurige Nachricht, dass die ehemalige Erste Solotänzerin am 24. November 2024 im 80. Lebensjahr in Friedberg in der Steiermark gestorben ist.
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Nur wenig ist in Ballettfachkreisen über die Kindheit und Jugend von Dame Margot Fonteyn (1919 – 1991) bekannt. Selbst ihre Autobiographie „Die zertanzten Schuhe“ gibt nicht allzu viel vom Leben und Alltag abseits des Ballettunterrichts der kleinen bzw. jungen Margaret Evelyn Hookham preis, die zu diesem Zeitpunkt gerne „Peggy“ gerufen wurde und trotz emsigen Tanztrainings von der späteren „Fonteyn“ noch weit entfernt war – den Künstlernamen legte sie sich erst im London der 1930er Jahre zu.
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Ihn „nur“ als „Tanzkritiker“ zu bezeichnen, würde nicht ausreichen, ihm gerecht zu werden – George Jackson, am 5. August 2024 im 93. Lebensjahr in New York gestorben, ist dem Bühnentanz in allen seinen Erscheinungsformen in schriftstellerischer Manier auf den Grund gegangen. Zuletzt zum Doyen der US-amerikanischen Tanzschreibenden geworden, war er – und das soll hier hervorgehoben werden – außerhalb Europas der profundeste Kenner und beharrsamste Propagierer Wiener Tanzkunst.
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In Horst Koeglers Standardwerk „Friedrichs Ballettlexikon von A–Z“ (Friedrich Verlag, Velber bei Hannover 1972) ist Eva Bernhofer unter den neun aufgenommenen österreichischen Choreografinnen zu finden (die anderen sind Gertrud Bodenwieser, Rosalia Chladek, Erika Hanka, Katti Lanner, Dia Luca, Margarete Wallmann, Josephine Weiß und Grete Wiesenthal), ihr vor nunmehr sechzehn Monaten erfolgtes Ableben hatte jedoch keinen einzigen publizierten Nachruf zur Folge! Mit gebührendem Bedauern ob dieser Unterlassung sei das Versäumte hier nachgeholt.