Neu war jedenfalls das, was mit der Saison 2023/2024 begann: Dirk Elwert übernahm die Leitung von Ballett Graz. Ud damit war viel neu, bereichernd neu; sowohl für das Publikum wie auch für die Tänzerinnen und Tänzer. Dass nun von keinem ‚neuen‘ Ballettdirektor berichtet werden kann, vielmehr von der Vertragsverlängerung Dirk Elwerts bis 2028, das ist im Namen vieler jedoch mit Freude zu berichten.
Seit und mit der Intendanz von Ulrich Lenz verschreibt sich die Oper Graz der Öffnung dieses Hauses und seiner Künste. Elwert formuliert: „Wir tanzen Türen auf“. Und tatsächlich treten immer mehr ‚mutig' ein in die weite Welt des zeitgenössischen Tanzes; in diese Welt, die auch so manch Kunstinteressierter noch nicht betreten hat. Die ersten Schritte waren bei „Orlando“, bei der ersten Produktion unter Elwerts Leitung, beim einen oder anderen vielleicht noch etwas zögerlich. Bei „Vom Verschwinden der Körper“ wurde das Staunen über bislang so nicht Erlebtes immer mehr zur anhaltenden Faszination bei vielen. „BachVariations“ verunsicherten gleichermaßen einige erstmals hinzugekommene Neugierige, veranlassten aber umso stärker viel mehr andere zu einem weiteren, kontinuierlichen Nähertreten.
Die Überzeugungskraft, mit der Elwert eine Vergrößerung des Interesses an Tanz gelingt, beruht einerseits auf seiner authentischen Vermittlungsfähigkeit von Theoretischem und persönlich individuellen Hintergrund-Informationen zu den Künstlern und Künstlerinnen im Rahmen der Reihe „Ballett Inside“. Andererseits und vor allem beruht sie auf seinem Konzept, jeweils andere und sehr unterschiedlich arbeitende international erfolgreiche Choreografen für die Erarbeitung der einzelnen Produktionen mit der Compagnie einzuladen. Wie gut dieses greift, wurde in seiner zweiten Saison noch deutlicher bei „Sacre!“ und schließlich in überwältigendem Ausmaß bei der bislang letzten Produktion, bei „Follia!“ sichtbar.
Ein derartiger Erfolg kann nicht mehr getoppt werden; vielmehr müsse laut Elwert ganz anderes folgen. Und daher wird die laufende Saison mit einem dreiteiligen Tanzabend, choreografiert von drei jungen Choreografen eröffnet: mit „Ring“ und dies bedeutet mit dem Thema des Kreises, des Kreistanzes (Premiere am 21. November). Im Jänner werden in „Divina Comedia“ nicht nur jenseitige Welten durchtanzt, sondern zusätzlich zur Bühne auch sämtliche Foyers des Opernhauses ‚er-tanzt‘ (Premiere am 17. Jänner 2026).
