Es sind besondere Theatererlebnisse, wenn es Interpreten gelingt, ein durchwegs bekanntes Werk neu erlebbar zu machen. So geschehen bei „La fille mal gardée“ mit Natascha Mair als Lise und Davide Dato als Colas. Eine Traumbesetzung für das heitere Ballett von Frederick Ashton. Wie groß derzeit das Reservoir an jungen Talenten beim Wiener Staatsballett ist, davon zeugte auch die zweite Vorstellung in dieser Woche mit Nina Tonoli und Jakob Feyferlik.
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Schwer bewaffnet präsentierte sich das Bayerische Staatsballett gerade noch im Historiendrama „Spartacus“. Hinter den Kulissen brodeln unterdessen längst die Vorbereitungen zur Eröffnung der BallettFestwoche mit Christopher Wheeldons phantasievollem Traumabenteuer „Alice im Wunderland“ (3. April). Ein guter Zeitpunkt, um jene beschaulich-lustige Ballettgeschichte dazwischenzuschieben, die ihre Uraufführung 1789 – zu Beginn der Französischen Revolution – erlebte: „La Fille mal gardée“.
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Helfen oder Nichthelfen? Das ist hier die Frage. Während Michaela ihr kleines Refugium öffnet, um eine 12-köpfige Familien in ihr Wohnzimmer zu lassen, stockt es bei Susanne schon beim guten Willen. Die 100-Quadratmeter-Wohnung ließe sich doch teilen, oder? Man könnte doch auch, oder? Das aktionstheater ensemble nimmt sein – mit dem Nestroypreis-2016 gewürdigtes - „Kein Stück über Syrien“ im Werk X Eldorado wieder auf: mit den göttlichen Panda Pirates als Live-Act und Robert Finster als scharfe Dancing Queen.
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… und das Politische in der Kunst. Die beiden belgischen Stars der zeitgenössischen Tanzszene Alain Platel und Sidi Larbi Cherkaoui gastierten zeitgleich in Wien bzw. St. Pölten. Beide stellten das Thema Gewalt zur Diskussion, ihre ästhetischen Zugänge waren hingegen grundlegend verschieden. Konnten sich Platels intellektuelle Überlegungen diesmal auf der Bühne über weite Strecken nicht übermittelten, schöpfte Cherkaoui aus einem schier unendlichen musikalisch-tänzerischen Fundus.
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Tschaikowskys Weihnachtsklassiker im Breakdancefieber. Was für eine Show! In „The Nutcracker reloaded“ inszeniert Fredrik Rydman abgründig-alptraumhafte Unterhaltung – auf Teufel komm raus. Schon die Eingangsszene gestaltet der schwedische Choreograf als visuell-raffinierten Überwältigungsakt. Quasi von oben herab lässt er das display-affine Publikum von heute durch die Zimmerdecke auf eine Frau blicken, die sich fiebernd in ihrem Krankenhausbett windet.
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Sobald der Zuseher einen der noch wenigen freien Plätze auf der Grazer Studiobühne einnimmt, ist er auch bei dieser Veranstaltung von „ABC des Tanzes“ innerhalb der Reihe „Tanz ganz nah“ schon mittendrin in der spezifischen Welt des Balletts, beim Warm Up an der Stange. Immer wieder vermittelt sich dabei, wie sehr diese Kunst mit disziplinierter und konzentrierter Zielstrebigkeit verbunden ist.
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Gegebene Strukturen aufzulösen, anders zu schichten und zu verbinden – das sind Intentionen, die nicht unbedingt mit Ballett assoziiert werden. Und doch: Ballettchef Jörg Weinöhl initiiert es, denn „es bedarf immer des Experiments“; und einige TänzerInnen aus seinem Grazer Ballett-Ensemble nehmen die Idee auf, stellen sich der Herausforderung.