Allein das Sujet prophezeit ein vieldimensionales Theater-Erlebnis. Der Wiener Medienkünstler und Performer Jan Machacek extrahiert gemeinsam mit dem Musiker Oliver Stotz und der mexikanischen Autorin Ximena Escalante in seinem multidisziplinären Bühnenspektakel "EX-HELENA" aus historischem Stoff ewig und im Wortsinne zutiefst Menschliches und stellt es ins Heute.
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Von Menschen, die zum Schatten ihrer selbst geworden sind; von Eingesperrten in gesellschaftlichen Normen und wirtschaftlichen Zwängen – davon berichtet die Grazer Kompanie für zeitgenössischen Tanz substTanz in ihrer neuesten Produktion. Sie tun es in Augenhöhe gemeinsam mit dem, was Visual Arts der Bewegungskunst an die Seite stellen kann und dem dafür hier verantwortlichen Thomas Diemath gelingt dies in durchaus stimmiger und zumeist sehr faszinierender Weise.
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Weltweit gibt es sie schon länger. In Graz – und damit gleichzeitig einzigartig in Österreich – nun immerhin seit 2016: Screen Dance Festivals. Bis zur diesjährigen Ausgabe wurden hier bereits mehr als 280 Tanzfilme vorgeführt. Für die 8.Edition gab es rund 380 internationale Einreichungen. 56 Filme aus 23 Nationen waren schließlich heuer im Laufe der drei Festivaltage zu sehen, ausgewählt von Valentina Moar, der Initiatorin und künstlerischen Leiterin dieses Festivals.
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Zauberhaft routiniert hatte das Bayerische Staatsballett seine Saison Anfang Oktober eröffnet – ganz unaufgeregt mit Christopher Wheeldons „Cinderella“. Im Dezember wird man mit dieser aufwendigen Produktion ein allererstes Mal in Baden-Baden zu Gast sein. Debüts gab es noch keine zu bestaunen. Anders sah das bei der von Wheeldon als Choreograf selbst mitbetreuten Neuaufnahme seiner „Alice im Wunderland“ aus – dieser famos-skurrilen Überforderung des Zuschauers durch szenischen wie darstellerischen Detailreichtum. Hier muss man öfters wiederkommen, um die irrsinnige Inszenierung des Lewis-Carroll-Märchens in all ihrer phantasievollen Fülle überhaupt einigermaßen erfassen zu können. Man sieht – neben weiteren Debüts – als Stream on demand – Münchens neuen Ersten Solist Jakob Feyferlik in der Rolle des Herzbuben/Jack.
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Betörendschön – so startet das Ballett des Staatstheaters Augsburg in seine neue Spielzeit. Beste Vorzeichen für den Tanz in der Brecht-Metropole – zumal im (vermeintlich krisenhaften) „verflixten siebten Jahr“.Denn seit 2017/18 ist Ricardo Fernando Ballettdirektor und Chefchoreograf des Augsburger Ensembles. Mit einer ganz eigenen Version von „Schwanensee“hatte er zu Beginn seiner Amtszeit seine – damals noch – Ballett Augsburg genannte Kompanievorgestellt. Mittlerweile spielt die personellbestensdisponierte Truppe in der Liga der bayerischen Staatstheater.
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Es wummert und es summt. Caroline Finn siedelt ihre „Romeo und Julia“-Geschichte in einem Umspannwerk an, ein Imker nimmt den Platz von Pater Lorenzo ein. Gleichzeitig verdichtet sich Prokofjews Musik in der gekürzten Fassung auf Hochspannung zu beinahe unerträglicher Dramatik, der auf tänzerischer Ebene nur teilweise entsprochen wird. Dennoch: ein spannender und durchaus interessanter neuer Zugang zu einem alten Stoff.
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