Bevor sich der Vorhang hebt, visualisiert auf diesem eine riesige Videoprojektion wogende Wellen aus einer Perspektive von unten: Beate Vollack hat das Ballett von Frederick Ashton und Werner Henze in ihrer choreografischen Interpretation mit geschärftem Blick unter die Oberfläche interpretiert; mit Fokus auf Palemon, angesiedelt in Zwischenwelten wie auch in der Gegenüberstellung von Gegensätzen.
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Es ist ein zartes Netz des Zwischenmenschlichen, das die beiden Artistinnen Ruth Biller und Melanie Möhrl auf der Bühne zu weben verstehen: mit Ernst und Charme, mit Melancholie und Poesie, Temperament und Kreativität; verwurzelt in spartenübergreifenden Techniken, anzusiedeln in der Welt des Cirque nouveau.
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Ein Abend der Merkwürdigkeiten: Das Staatsballett Berlin lädt zur Premiere, tanzt aber nicht. Die Staatskapelle Berlin bringt eine Auftragskomposition zur Uraufführung, doch zehn angekündigte Aufführungen streicht man auf drei zusammen. Und das Bühnenwerk selbst ist mehrfach aus der Zeit gefallen, ist ganz neu und doch von gestern und reicht zugleich Einblicke in eine Zukunft nach, die dem Staatsballett Berlin zugedacht war, das Ensemble dann aber doch nicht ereilt hat. Das ist „Sym-Phonie MMXX“ von Georg Friedrich Haas (Musik) und Sasha Waltz (Choreographie, Konzept, Regie).
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Auch Ballettdirektor Martin Schläpfer lässt das Ballett aller Ballette nicht aus und setzte die Wiederaufnahme der zuletzt unter Manuel Legris einstudierten Wiener Fassung Rudolf Nurejews auf den Spielplan. Routiniers tanzten die erste Aufführung: Denys Cherevychko, Maria Yakovleva und Eno Peci. Insgesamt ein solider Abend, auch wenn Ausdrucksfähigkeit gelegentlich sogar mehr fehlte als technische Präzision.
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Seitdem das Buch 1943 in seinem New Yorker Exil erschienen ist, begeistert Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ seine Leser*innen. Mit über 140 Millionen verkauften Exemplaren zählen die Erlebnisse des Kosmos-Reisenden zu den Bestsellern. Die Erzählung mit den Zeichnungen des Autors haben auch immer wieder Adaptionen für die Bühne erfahren, 2018 in der Kinderoper „Die Reise des kleinen Prinzen“ von Gerald Wirth, die nun in einer Neufassung gezeigt wurde.
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Schöne neue Glitzer-Welt: Wellig wogend erstreckt sich bühnenweit die von Lisa Horwath verführerisch gestaltete Fläche: zum Hineinkuscheln; wie die zum Versinken einladenden Klangflächen von Philipp Streicher, die auch die Phasen der Stille tönen lassen. Kaum merklich vorerst beginnt es sich allerdings in diesem Lametta-Meer zu bewegen, zu brodeln.
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Nach ungefähr zwei Jahren stand das Wiener Staatsballett wieder in einem Klassiker auf der Bühne und damit auch das erste Mal unter der Direktion von Martin Schläpfer. Vor dem Hintergrund häufiger, Pandemie bedingter Umbesetzungen gelang mit der Wiederaufnahme von „Giselle“ ein durchaus solider Einstieg mit einem gut geprobten Ensemble. Mag sein, dass es einerseits noch an tänzerischem Esprit mangelt. Andererseits kommt diese Wiederaufnahme in der Einstudierung von Brigitte Stadler der Intention ihrer Schöpferin Elena Tschernischova näher denn je.