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Wirth4Seitdem das Buch 1943 in seinem New Yorker Exil erschienen ist, begeistert Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ seine Leser*innen. Mit über 140 Millionen verkauften Exemplaren zählen die Erlebnisse des Kosmos-Reisenden zu den Bestsellern. Die Erzählung mit den Zeichnungen des Autors haben auch immer wieder Adaptionen für die Bühne erfahren, 2018 in der Kinderoper „Die Reise des kleinen Prinzen“ von Gerald Wirth, die nun in einer Neufassung gezeigt wurde.

Saint-Exupérys Erzählung ist eine bezaubernde Auseinandersetzung mit seiner Zeit und dennoch zeitlos. Die Sinnlosigkeit von Macht- und Besitzstreben, von Engstirnigkeit und Eitelkeit, werden in der Begegnung mit dem König, dem Angeber, dem Astronomen oder dem Geografen vom naiven und gleichzeitig klugen Prinzen entlarvt, der lediglich einen klitzekleinen Planeten mit einfacher Ausstattung sein Eigen nennt und dessen ganze Liebe einer kapriziösen Rose gilt – eine komplizierte Liebe, die ihn schließlich in die Flucht treibt. Doch „Der kleine Prinz“ ist auch die Geschichte von Freundschaft und Verantwortung, für die ihm der schlaue Fuchs die Augen öffnet. Die Erkenntnis, dass er für seine Rose zu sorgen hat, lässt ihn schließlich wieder auf seinen Planeten zurückkehren.Wirth3

Der Komponist hat zusammen mit Kirk Miles den Text bühnen- und gesangstauglich aufbereitet. In seiner Inszenierung betont Philipp M. Krenn die Schrulligkeit der Charaktere und nützt die Visuals der Videos von Bernd Kranebitter als Erläuterung, Illustration oder Erweiterung des Bühnengeschehens. 

Wirth2Die Wiener Sängerknaben sind mittlerweile ein umfassendes Unternehmen, zu dem neben dem traditionellen Knabenchor, ein Mädchenchor, Schulen von der Volksschule bis zum Oberstufengymnasium und ein Konzertsaal, das Muth zählen. Dessen künstlerischem Leiter und Komponisten Gerald Wirth steht damit ein schier unerschöpfliches Reservoir junger Nachwuchssänger*innen zur Verfügung, die er in seinem neuesten Werk szenisch vielfältig einsetzt. Sie übernehmen die Solopartien des Kleine Prinzen und der Personen, die dieser auf seiner Reise durch die Planeten und Asteroiden trifft, wirken im Chor als deren Gefolge bzw. Entourage. Musikalisch schafft Wirth atmosphärische Klanggespinste, in die Einflüsse aus unterschiedlichen Kulturen Eingang finden, die präzise und poetisch von der Schubert-Akademie unter der Leitung von Jimmy Chiang interpretiert werden. Wirth1

Als Erzähler fungiert Kammersänger Michael Schade. Er setzt die heitere Stimmung des Stückes mit seinem tollpatschigen Auftreten als verspäteter Zuschauer, der sich schließlich als verirrter Pilot in der Wüste entpuppt. Mit seiner Präsenz unterstützt er bestens und doch zurückhaltend das Ensemble der jungen Sänger*innen, die in dieser Kinderoper in vier Akten im Mittelpunkt stehen, allen voran der Wiener Sängerknabe namens Paul in der Titelrolle.

„Die Reise des kleinen Prinzen“ am 25. Februar im Muth, weitere Vorstellungen am 27. Februar und 5. März

 

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