Letzte Destination der viel reisenden Ingrid Giel war einmal mehr Zürich, genauer der von der Schweizer Chladek-Adeptin Annalies Preisig gestaltete und von drei Generationen ausgeführte Tanzgottesdienst „Anfang und Ende“. Gerade das dabei von Tanz, Ton und Wort gemeinsam getragene Alters- und Zeitübergreifende mochte die „Rhythmikerin“ Ingrid Giel besonders angesprochen haben, waren dies doch Aspekte, die im Mittelpunkt ihres eigenen Wirkens standen. Acht Tage später, am 11. September 2023, starb Ingrid Giel 85-jährig in Wien. Mehr als 50 Jahre war sie als „Künderin“ einer Idee und deren Protagonistin – Rosalia Chladek (1905–1995) – tätig gewesen.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Der von Lucinda Childs 1992 bei den Salzburger Festspielen für Catherine Malfitano innerhalb von Luc Bondys Inszenierung choreografierte Tanz der Salome in Richard Strauss’ Oper – er ist seit dem 15. September 2023, ausgeführt von Astrid Kessler, in der Rekreation besagter Inszenierung an der Volksoper Wien zu sehen – sowie die vor 113 Jahren von Alexander von Zemlinsky musikalisch geleitete, von Rainer Simons in Szene gesetzte und von Alfred Roller ausgestattete erste Aufführung der „Salome“ an diesem Haus geben Anlass, auf die eigentliche Wiener Erstaufführung dieser Oper zurückzublicken.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Die Wienbilder, die sich über Jahrhunderte hinweg meist in verklärender Weise sowohl im „Volk“ wie in der „hohen“ Kunst gebildet haben, entsprechen – man weiß es längst – kaum der Realität. Als Ausnahme will man jenes erträumte Wien sehen, das Grete Wiesenthal mit ihren von unbestimmter Sehnsucht getragenen Walzerinterpretationen kreiert hat. Das Verdienst, diesen bittersüßen, schwärmerischen „Mädeltanz“ in die Welt getragen zu haben, fällt, neben Wiesenthal selbst, Toni Birkmeyer zu, an den man sich nicht nur anlässlich seines 50. Todestages im August 2023 erinnert. Dass sein Sohn Michael im Herbst 2023 seinen 80. Geburtstag feiert, rückt einmal mehr die Wiener Tanzdynastie der Birkmeyers in den Blickpunkt.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Was hat – so könnte man fragen – die Besprechung einer von ukrainischen Künstlern Ende Juni/Anfang Juli 2023 im Europäischen Zentrum der Künste Hellerau/Dresden gegebenen „Lecture-Performance“, die dem Werk der großen polnisch/russischen Choreografin Bronislawa Nijinska galt, in den „Wiener Tanzgeschichten“ zu suchen? Abgesehen davon, dass die Autorin 1974 ihre Dissertation über die Nijinska abgeschlossen hat, lautet die Antwort: Das ursprünglich auf Russisch verfasste theoretische Material, auf dem die Ukrainer auch bauen, wurde wohl zum ersten Mal 1930 in der von der Universal Edition Wien herausgegebenen Zeitschrift „Schrifttanz“ publiziert.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Wien weist eine Reihe von öffentlichen Verkehrsflächen auf, die nach Persönlichkeiten des Tanzes benannt sind. In Teil I wurden die von 1894 bis 1966 erfolgten Ernennungen behandelt. Teil II stellt nun jene TanzkünstlerInnen vor, deren Namen in den Jahren von 1981 bis 2016 herangezogen wurden. Die Reihenfolge entspricht dem Zeitpunkt der Ernennung. Der Aufbau der einzelnen Besprechungen erfolgt immer in gleicher Weise. Nach Daten und Fakten zur Person wird auf einen oder mehrere gemeinhin weniger beleuchtete Aspekte der jeweiligen Karriere eingegangen.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Wien weist eine Reihe von öffentlichen Verkehrsflächen auf, die zwischen 1894 und 2016 nach Persönlichkeiten des Tanzes benannt wurden. Es sind dies: eine Promenade, neun Gassen, drei Wege und ein Steig. Diese erfreuliche Tatsache kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass gängigere Bezeichnungen von Verkehrsflächen – Straßen, Plätze oder Alleen – (noch) keinem Tanzschaffenden gewidmet sind. (Vermessen wäre es wohl, sich Abschnitte am Gürtel oder gar am Ring vorzustellen, die dem Andenken an Ausübende der Tanzkunst gewidmet sind.)
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Nicht ein österreichischer Sender, sondern das slowakische Rádio Devín, der Kultursender des öffentlich rechtlichen Rundfunks und Fernsehens der Slowakei RTVS, hat vom 12. bis 16. Dezember 2022 die von Nikoleta Gstach gestaltete Sendereihe "400 Jahre Wiener Staatsballett" ausgestrahlt.
Auf Basis der von tanz.at veröffentlichten Artikelserie zum 400-jährigen Jubiläum des Wiener Balletts wurden die Verfasserin Gunhild Oberzaucher-Schüller sowie der ehemalige Dramaturg des Wiener Staatsballetts Alfred Oberzaucher und der für Kommunikation zuständige Gerald Stocker interviewt. Zur aktuellen Situation des Wiener Staatsballetts sprach Ballettdirektor und Chefchoreograf Martin Schläpfer. Weitere InterviewpartnerInnen von Nikoleta Gstach waren der Ballettkorrepetitor Jan Bezák, der Tänzer und Choreograf Martin Winter, beide stammen aus der Slowakei, sowie die aus Tschechien stammende Ballettmeisterin Barbora Kohoutková und ihr Landsmann, der Tänzer Kristián Pokorný, und die aus Israel zum Wiener Staatsballett gekommene Tänzerin und Choreografin Adi Hanan. So wie die Artikelserie in tanz.at umfasste auch Nikoleta Gstachs Radio-Zyklus fünf Teile.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Der fünfte und letzte Teil der Artikelfolge, die der 400-jährigen Geschichte des Wiener Staatsballetts gewidmet ist, geht vom Stichjahr 2022 aus. Im Fokus der Betrachtung steht die Premiere von „Dornröschen“ am 24. Oktober 2022. Kein Ballett des internationalen Repertoires könnte geeigneter sein, ein Jubiläum solchen Ausmaßes zu feiern! Denn die über- und ineinandergeschichteten Zeitebenen des Märchens von Charles Perrault sowie seine vielfältige Rezeption auf der Wiener Ballettbühne umspannen genau jene Zeiträume, die das Staatsballett geformt haben.
- Hauptkategorie: Wiener Tanzgeschichten
Der vierte Teil der Artikelfolge, die der 400-jährigen Geschichte des Wiener „Haus-, Hof- und Staatsballetts“ gewidmet ist, geht vom Stichjahr 1922 aus. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Wiener Erstaufführung der „Josephs Legende“, eine Premiere, die, der Prominenz ihrer Schöpfer wegen – die Librettisten waren Harry Graf Kessler und Hugo von Hofmannsthal, der Komponist Richard Strauss, der in diesem Jahr amtierender Co-Direktor des Hauses war –, jede andere Erstaufführung des Wiener Ensembles übertrumpfte.