Doch, es gab einen Ablaufplan. Man spürte das auch irgendwie. Besonders am Anfang. Aber da war eben noch Barbara Kraus, pardon, Johnny. Und Johnny hatte damit ein echtes Problem. Was denn auch tun, wenn man die Freiheit so liebt, so viel zu sagen hat und so viele Gäste und schon so viel getan und erlebt hat und noch so viel vorhat und so viel im und auf dem Herzen hat und nur diese lächerlichen drei Stunden Zeit hat. Laut Plan.
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Mehrteiligen Programmen haftete in Wien lange der Ruf eines Ladenhüters an, sie würden einfach nicht geschätzt, hörte man da. Das hat sich unter der Direktion von Manuel Legris offenbar geändert, denn auch die letzte Vorstellung des Dreiteilers mit Werken der britischen Choreografen McMillan, MacGregor und Ashton war restlos ausverkauft. Und die TänzerInnen liefen wieder einmal zu Hochform auf, wie zuvor schon bei der letzten Aufführung von Balanchines „Jewels“.
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Eine klangvoll Spuren hinterlassende, verbal akzentuierte Rauminstallation in Bewegung. Das ist in etwa „Onírica“, das ist „traumhaft“ das, was Marta Navaridas, eine in Graz seit über zehn Jahren lebende Performerin und Choreografin, schlicht als Tanzinstallation bezeichnet. Seit ihrer Kindheit habe sie immer wieder und auf unzähligen erdenklichen Unterlagen gezeichnet; eingeschränkt war lediglich die Farbwahl, die immer auf Blau fiel.
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Fünf BodybuilderInnen posen mit Vasen aus den 70ern. Jakob Lena Knebl und Markus Pire Mata stellen Körper und Keramik in einer Wohnzimmer-Atmosphäre aus. Sie ließen sich von Georg Simmels Essay „Der Henkel“ (1909) inspirieren, in dem der deutsche Philosoph und Soziologe den Henkel als das in ästhetischer wie praktischer Hinsicht Bindende zwischen Wirklichkeit und Kunst beschreibt.
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In seinem neuen Stück „sing no more this bitter tale …“ schickt Nikolaus Adler vier TänzerInnen auf eine Irrfahrt. Bei der Fülle an Requisiten, Objekten, Kostümen, Videoprojektionen und Schaltcomputer für die Technik, die die DarstellerInnen selbst auf der Bühne steuern, geht Adlers größte Stärke beinahe unter. Der coolen Versuchsanordnung der Inszenierung steht ein sehr eigenständiger choreografischer Ansatz gegenüber.
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1995 wurde “Enter Achilles” von Lloyd Newson mit seiner Compagnie DV8 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt. 25 Jahre später kam die Neu-Einstudierung in einer Ko-Produktion von Ballet Rambert und Sadler‘s Wells im Festspielhaus St. Pölten zur Premiere – so verläuft die Kontinuitätslinie für erstklassigen, zeitgenössischen Tanz in Österreich. Die aufregende Choreografie ist nach wie vor bestechend.
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Wieviel an schillernd-spektakulärem Input muss Kindern geboten werden, um sie bei der Stange zu halten? Emmy Steiners Antwort lautet zweifellos: wenig. Und die eines Erwachsenen nach Besuch ihres 40minütigen Bewegungstheaters „PIP“ nur insofern anders, als ein beeindruckt-bejahendes Kopfnicken dazukommen mag. Beeindruckt ob der soeben erlebten, körpereigenen Ausdruckspallette in einem weitgehend minimalisierten Bereich.