Viel zu lachen gibt es ja bei der tragischen Liebesgeschichte mit tödlichem Ausgang in Puccinis „La Bohème“ nicht. Doch wie immer nimmt das Letzte Erfreuliche Operntheater L.E.O. die Opera seria von der heiteren Seite, auch wenn Maria Lapteva als die arme Näherin Mimí das Publikum mit ihrer wunderbaren Stimme ebenso wie mit ihrem überzeugenden Spiel zu Tränen rührte.
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Repertoirecompagnien gibt es hierzulande nicht. Wie großartig es allerdings ist, wenn an einem Abend mehrere hochkarätige choreografische Signaturen – diesmal allesamt von Frauen – vereint präsentiert werden, das war im Festspielhaus St. Pölten zu erleben. Für einen derartigen Genuss braucht es freilich auch ein Ensemble mit großartigen TänzerInnen, mit dem das Ballet BC Vancouver aufwarten kann.
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John Crankos literatisches Ballett „Onegin“ steht und fällt mit der psychologischen Interpretation der Charaktere. Ketevan Papava schafft das mit ihrer Darstellung von Tatjana im Alleingang. Die Intensität, mit der sie die Sehnsüchte, Konflikte und Leidenschaften der Geschmähten und Begehrten verkörpert, schwappt quasi auf die KollegInnen über, und macht diese 51. Aufführung des Wiener Staatsballetts ganz besonders.
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In ihrer neuen Choreografie widmet sich Marie Stockhausen erneut der Ergründung einer bedeutenden Persönlichkeit. Man liest den Titel „Wolfgang Amadeus“ und bereits ruft die innere Stimme den Namen „MOZART“ auf, der in unserem „mentalen Lexikon“ ganz fett gedruckt ist. Die Legende „Mozart“ erweckt die Frage nach ihrem echten Gesicht. Nun, wie war er wirklich?
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Bereits zum vierten Mal lud der in Polen geborene und in Wien lebende Tänzer und Choreograf Hygin Delimat ins Brick-5 zu einem Abend seiner Reihe „Craft Choreography“, mit der er österreichische und internationale Produktionen zeitgenössischen Tanzes, oft, aber nicht immer, als „work in progress“ präsentiert; dieses Mal mit fünf Choreografien.
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Keine harmlose Träumerei. Seit Goyo Montero das Ballett des Staatstheaters Nürnberg leitet, sorgen seine Choreografien stets für Überraschungen. Immer wieder greift der gebürtige Madrilene neben abstrakteren Eigenkreationen auf renommierte Klassiker oder literarische Stoffe zurück. Nach „Desde Otello“ und „Romeo und Julia“ setzte er mit „A Midsummer Night’s Dream“ erneut ein Shakespeare-Stück auf das Programm.
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Zwei riesige Handy-Displays und zwei stumme, ihre Smartphones bedienende PerformerInnen. Das Setup ist denkbar einfach, die Wirkung immens. Silke Huysmans und Hannes Dereere präsentierten im Tanzquartier Wien ihre dokumentarische Performance „Pleasant Island“ über die jüngere, sehr bewegte Geschichte des Inselstaates Nauru, der durch den Abbau großer Phosphat-Vorkommen zu Reichtum kam, und nach deren Erschöpfung völlig verarmte.