Endlich wieder! Das Letzte Erfreuliche Operntheater L.E.O., war eines der ersten Wiener Theater, das seine Pforten nach dem Corona-Shutdown wieder öffnete. Nun gab es mit „Decamerone – Solospargel“ sogar eine Premiere. Paul Müller setzt sich darin mit Boccaccios Meisterwerk auseinander und bettet weitere erotische Geschichten aus der Literatur und aus Zeiten von Corona anekdotisch und musikalisch ein.
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Ein „Musenkuss“ zauberte am 4. Juni, also nach knapp drei Monaten Bühnenleere im Grazer Opernhaus, wieder einige der Künstler und Künstlerinnen, denen diese Hommage gewidmet war, auf eben diese Bretter. Und wie sehr diese Bretter ihnen die Welt bedeuten, das war auch wenige Tage später den Tänzern und Tänzerinnen in der Ballett-Premiere „(Dis)Tanz“ nicht nur anzusehen, sondern auch nahezu greifbar im ausverkauften Haus; und atmosphärisch spürbar – selbst für die situationsbedingt nur 100 Zuseher, die für einen der vier Vorstellungsabende eine Karte ergatterten hatten.
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Solo für Abstand. Ein Tänzer – fast wieder zum Greifen nah und physisch mit dem Publikum am Aufführungsort zu einer Einheit auf Zeit verbunden. Genau das macht Theater als Erlebnis aus. Seit Monaten ist aber alles anders. Dennoch hat die künstlerische Aufarbeitung des Corona-Shutdowns bereits begonnen, wenn sich wenige mundschutzmaskiere Zuschauer als rezipierender Teil von Lockerungsformaten und Inszenierungen an sonst Gästen unzugänglichen Orten einfinden.
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Das VR-Brillen-Erlebnis „shifting_perspective“. Immersiv heißt das magische Zauberwort. Virtuelles – also Nicht-Reales – soll einen so starken Reiz ausüben, dass eine neue Realität entsteht. Zumindest eine, die nichts vermissen lässt – außer einem nachhaltigen Gemeinschaftserlebnis, das Darstellender Kunst sonst innewohnt.
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Schnell musste man sein, um eine Karte für die zweimal nur 20 Plätze zu ergattern. Ganz oben unterm Nationaltheater-Dach. Tangoseligkeit im Ballettsaal. Mit weitem Abstand entlang von drei Wänden bestuhlt. Eine halbe Stunde musikalische und tänzerische Beredtsamkeit. Am 3. Juni 2020 um 18:30 und um 20 Uhr endlich wieder live mit „Tango between us“ von Maged Mohamed für zwei Tänzer des Bayerischen Staatsballetts.
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Insidertreffer mit Öffentlichkeitscharakter: Die Tanzplattform Deutschland fand nach 22 Jahren wieder in München statt. Da die städtische und freie Szene sich hier gern vernetzt, wenn es um Spartengroßereignisse geht, ergänzten zahlreiche Begleitveranstaltungen insgesamt 15 Hauptbeiträge. Rückblick auf einen Marathon starker Stücke kurz vor Ausbruch europaweit verordneter kultureller Live-Abstinenz.
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Die riesige Bühne des Ankersaal in der Wiener Brotfabrik ist fast wie eine Traumlandschaft. Weiß sind der Boden, das hohe Podest mit Treppe dahinter, zwei aufsteigende breite Bahnen. Sie scheinen in den Himmel zu führen. Und vorn rechts steht einsam eine schwarze E-Gitarre. Die letzte (Ur-) Aufführung im Rahmen des diesjährigen imagetanz-Festivals des brut Wien vor der verordneten Pandemie-Pause, nur noch vor geladenen Gästen präsentiert, war ein Genuss.