„Ein Tanzspiel“ nennt Jörg Weinöhl seine Choreographie frei nach Motiven von William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“. Es ist ein ideen- wie assoziationseicher Bilder-Reigen seiner Gefühle und Gedanken um Ge-träumtes, nicht so sehr um Er-träumtes; ein ästhetisches Spiel um ins Irreale transformierte Realitäten – um denkbare, um befreiende, aber auch um bedrohliche Möglichkeiten. Es geht um die Suche von (Lebens-)Wegen, um individuelle, um solche zu zweit und in Gemeinschaft.
- Hauptkategorie: Kritiken
Die Mitmach-Compagnien im Dschungel Wien zeigen seit 1. Mai, was sie in den letzten acht Monaten in Theater- und Tanzwerkstätten erarbeitet haben. Kinder, Jungendliche und junge Erwachsene sind dabei der Frage nachgegangen: „Wer rettet die Welt?“ Die Liebe vielleicht? Ein Cast aus sieben jungen Schauspielern hat sich mit dem Text „Die Liebe ist ein Heckenschütze“ der argentinischen Schriftstellerin Lola Arias beschäftigt. Unter der Regie von Caroline Welzl wurde daraus actionreiches Theater.
- Hauptkategorie: Kritiken
Rechtzeitig zum 1. Mai nahm Willi Dorner seine Outdoor-Choreografie „every-one“ in Wien wieder auf. Im Emil Fucik-Hof im Sonnwendviertel besetzte die achtköpfige Gruppe spezifische Plätze für kurze performative Aktionen und bewegte sich im militärischen Gleichschritt von einer Station zur nächsten. Nicht nur die extra angereisten Zuschauer, sondern auch die unterwegs eingesammelten Passanten, begaben sich mit den TänzerInnen auf einen Gute-Laune-Trip im Gemeindebau.
- Hauptkategorie: Kritiken
Ein Märchenballett zum Abschluss einer Ära?! Doch Anna Vita, scheidende Chefin der Tanzsparte am Würzburger Mainfranken Theater, zeigt sich nach wie vor als unbeirrbar. Mit Bartóks Operneinakter „Herzog Blaubarts Burg“ und Strawinskys urgewaltigem „Le Sacre du Printemps“ startete sie vor einigen Monaten in ihre 14. und letzte Spielzeit. Und auch in ihrer pfiffigen „Cinderella“-Neuproduktion lässt sich keine Spur von tänzerischem Kitsch oder melancholischer Sentimentalität finden.
- Hauptkategorie: Kritiken
Zweimal Shakespeare gab es im April im Theater an der Wien: Benjamin Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ und das Opernmedley „Wherefore Love“ von Jugend an der Wien, das sich an den Sommernachtstraum anlehnte. Bei beiden Produktionen stand Puck, der Unheilstifter, im Mittelpunkt der Handlung. Während die Britten-Oper musikalisch vollends, aber szenisch weit weniger überzeugte, zeichnete sich die Regie der Jugendoper erneut durch ihre differenzierte Rollengestaltung aus.
- Hauptkategorie: Kritiken
In der internationalen Tanz-Community werden babylonische Sprachverwirrungen gerne als Kunstgriff eingesetzt. Der österreichische Choreograf Chris Haring geht in seiner neuen Serie „Foreign Tongues“ einen Schritt weiter. Er rückt die Unmöglichkeit der (verbalen) Kommunikation ins Zentrum der choreografischen Recherche. Bei der Uraufführung von „Church of Ignorance“ in der imposanten Architektur der Dominikanerkirche nahm ein Cast von acht TänzerInnen das Publikum auf eine rätselhafte Reise mit.
- Hauptkategorie: Kritiken
Liz King, Mit-Begründerin der zeitgenössischen Tanzes in Österreich, setzt nach wie vor und immer wieder neue Akzente. Zuletzt im Palais Schönborn-Batthyány, wo sie mit ihrer Organisation D.ID – Dance Identity und in Zusammenarbeit mit der Galerie W&K – Wienerroither & Kohlbacher jungen Choreografinnen eine neuen, außergewöhnlichen Spielort eröffnete. Im Rahmen der Ausstellung „Metamorphosis“ von Arotin & Serghei waren works in progress von Eva-Maria Schaller und Katharina Senk zu sehen.