Das zweite Wochenende des dreiteiligen TQW-Mini-Festivals „Rakete“. Aus Einflüssen von drei Choreografen kreierte Lena Schattenberg ihr Erstlingswerk „The Many Piece“. Eine tänzerische Offenbarung. Ihr „Spaziergang bei Nacht“ führt die Halb-Koreanerin Susanne Songi Griem und den Musiker Pete Prison IV auf improvisierten Pfaden durch Aspekte ihres Selbst.
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Mit einem visuellen Feuerwerk wurden die Wiener Festwochen am Rathausplatz eröffnet. Neben Highlights der heimischen Popmusik, etwa mit den Techno-Meistern Kruder & Dorfmeister, steuerte Liquid Loft eine farbenfrohe, sinnliche Intervention bei, die sich stimmig in die eindrucksvollen Visuals von „hand mit auge“ einfügte. David Schalko führte Regie bei dem High-Tech Spektakel „Last Day on Earth“, das rund 50.000 Besucher anlockte. Dagegen nahm sich die Eröffnungsproduktion „Tumulus“ geradezu wie ein Unterstatement aus.
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Nach zwei Jahren pandemiebedingter online-Präsentation wird diese nunmehr fünfte Ausgabe des TQW-Festivals „Rakete“, das sich jüngeren ChoreogafInnen und PerformerInnen mit ihren sehr unterschiedlichen Erzählungen und Erzählweisen widmet, eröffnet von Mohamed Toukabri und Julia Müllner. Der Eine zeigt ein zärtliches Duett mit seiner Mutter, die Andere untersucht Staub auf seine sinnbildlichen Qualitäten.
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Die Erzählungen über das Findelkind Mowgli, das im Tierreich des Dschungels zu einem verantwortungsbewussten Jugendlichen reift, sind, seitdem sie von Rudyard Kipling Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben wurden, immer wieder Stoff für Film- und Theaterproduktionen. Wenn Akram Khan sich damit beschäftigt, wird daraus ein Meisterwerk des 21. Jahrhunderts. Nicht nur Mowglis Welt gerät hier aus den Fugen. Mit überwältigender visueller und tänzerischer Kraft setzt der britische Choreograf ein Statement über die Zerstörung unseres Lebensraumes, das unter die Haut geht.
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Menschen, Figuren, die sich – vorerst kaum bemerkt – im und aus dem Alltag von einer Mauer, einem Beton-Trog, einem Schaufenster, von einer Bank lösen und sich zu bewegen beginnen: selbstverständlich, natürlich und nachvollziehbar; im Grunde von jedermann/jederfrau nachahmbar oder aus jedem/jeder sich entwickelnd – entwickelbar. Wenn, frau/man sich darauf einlässt, es zulässt, wenn dem Grundbedürfnis nach Bewegungsfluss Raum gegeben wird.
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„Bright Red“ heißt das 1994 erschienene Album der amerikanischen Avantgarde-Ikone Laurie Anderson, die den Tod ihres Vaters empfand wie das Verbrennen einer ganzen Bibliothek. Das inspirierte den Wiener Choreografen Nikolaus Adler zu seinem gleichnamigen, brillanten Tanzstück. Hier werden Bücher in Bewegung geschrieben, sind Metapher für die Individualität des Menschen.
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Und sie dreht sich doch! Noch immer! Ja, auch die Corona-Pandemie hat die Welt nicht zum Stillstand gebracht. Historische Mechanismen der Trauma-Bewältigung, Geschichts-Betrachtung und teils ekstatischen Tanz rührt Mette Ingvartsen in ihrer im September 2021 in Essen uraufgeführten Arbeit „The Dancing Public“ an zu einem berauschenden Party-Cocktail. Mit beigemischter subtiler Botschaft.