In gut fünfzig Journalismusjahren habe ich einige nachhaltige Erfahrungen gemacht. Eine davon: Es gibt nichts Schwierigeres als dauerhaft und regelmäßig Kolumnen zu schreiben. Ganz gleich, in welchem Genre. Fleißige Leser*innen werden selbst merken, wie sich berufsmäßige Humorist*innen in Tageszeitungen wöchentlich oft krampfhaft abmühen, lustig zu sein. Oder die Kolumnen-Moralisten, regelmäßig den mahnenden Zeigefinger hochzustrecken.
Jetzt, wo der Frühling über uns hereinbricht, wird es auch Zeit, den Bildschirm mit dem Tanzboden zu tauschen und sich auf Teufel komm raus zu bewegen. Schluss mit der Beschaulichkeit, es lebe die Aktion!
Habe ich genug einleitende Worte gefunden, um Sie sanft und seelisch auf die große Mandl-Blog-Pause vorzubereiten? Denke schon. Pause statt Ende ist die Devise, weil „Ende“, das klingt – naja eben – so „endgültig“, und Tanz hat ja doch die Unendlichkeit in sich.
„Wir tanzen zum Lachen, wir tanzen für die Tränen, wir tanzen für Wahnsinn, wir tanzen für Ängste, wir tanzen für Hoffnungen, wir tanzen für Schreie, wir sind die Tänzer, wir schaffen die Träume“, sagte Albert Einstein*) Und im Gegensatz zu seiner berühmten Relativitätstheorie verstehe ich dieses Zitat völlig.
Bei Ihnen, liebe Lesende, bedanke ich mich einstweilen für Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Zurufe, Mails, Hinweise. Ebenso danke ich meiner Chefin Edith Wolf Perez, die mir viele dichterische Freiheiten durchgehen hat lassen. Ab und zu werden Sie sicher auch weiterhin - im „seriösen“ Teil von tanz.at - von mir lesen.
Und wenn Sie sich manchesmal mit dem Tanzen schwertun, möge Sie Merce Cunningham trösten: “Fallen ist eine der Möglichkeiten, sich vorwärtszubewegen“.
Wenn Sie mir schreiben möchten, bitte, sehr gerne: