Über die posttraumatische Belastungsstörung einer Gesellschaft. Meg Stuart begibt sich in ihrer jüngsten Arbeit mit dem indonesischen Künstler Jompet Kuswidananto auf eine Forschungsreise in das Innere Post-Suharto-Indonesiens. Drei PerfomerInnen und zwei MusikerInnen bewegen sich durch unsichtbare seelische Ländereien, Hinterlassenschaften einer jahrzehntelangen Diktatur.
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Zehn Gräber, und jedes einzelne erzählt eine sehr persönliche Geschichte. Die eines ganz gewöhnlichen Menschen, der, getötet vom Assad-Regime, begraben wurde im Garten seiner Angehörigen. Die syrische Künstlerin Tania El Khoury schuf mit ihrer Installation „Gardens Speak“, gezeigt in der brut-Location „Galerie Die Schöne“, ein Mahnmal von ungeheurer Wirkung.
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Sechs junge Frauen trainieren seit mehreren Jahren mit Doris Uhlich in der Tanzwerkstatt Wien. Im Juni dieses Jahres sind sie aus dem Studio geschlüpft und beim Schäxpir-Festival in Linz erstmals ins Rampenlicht getreten. In „Unkraut“ liefern sie eine sehr erwachsene Performance ab, die unterschiedliche Lesarten des Begriffs erlaubt.
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Videokunst in 3D und eine Installation der Vereinzelung. Die zweiteilige Performance „Land of the Flats“ der Choreografin und Tänzerin Brigitte Wilfing, des Musikers und Komponisten Jorge Sánchez-Chiong und des Ensembles „andother stage“ zeichnet als dystopische, tänzerisch-musikalische Fiktion das Bild einer wahrlich düsteren Welt. Aber nicht ohne Trost. Und der erwartungsfrohe Wien-Modern-Besucher wird enttäuscht.
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Drei Programme von Veza Fernandez, Christina Lederhaas, The Loose Collective und Emese Horti sowie ein Tanzfilm-Festival (siehe tanz.at-Kritik) setzten im November ein markantes Lebens-Zeichen für den zeitgenössischen Tanz in Graz. Und außerdem dafür, dass ihnen und einigen anderen Tänzern aus der Region an Kommunikation untereinander sowie an Zusammenarbeit gelegen ist. So wurde schon 2018 von einer Gruppe Tanzaffiner tanzNetz Graz gegründet.
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Intimes Ambiente, explizite Worte und am Ende ein feuchtes Happening zum Schlagzeug-Solo. Das Künstlerduo Laia Fabre und Thomas Kasebacher, seit 2007 firmieren die beiden unter „notfoundyet“, präsentierte an drei Abenden seine textbasierte Performance „Hot Springs“ als Uraufführung im WUK, ludt das Publikum ein, vorgefertigte Dialoge über Sexualität paarweise vorzutragen. Und es sollte knistern.
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Zwei sehr unterschiedliche Produktionen der Freien Szene München waren im November im Schwere Reiter zu sehen. Hype pur – live und digital verlinkt: Die Uraufführung „Autoplay“ von Moritz Ostruschnjak macht Spaß und nachdenklich zugleich. Rhyhtmus verinnerlicht, das ist Stephan Herwigs „Rhythm & Silence“. Er setzt das Innehalten, die Stille, zur visuellen und zeitlichen Gliederung des Bewegungsflusses ein.