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tribute

Drei Werke von Jerome Robbins, die noch zu dessen Lebzeiten beim Ballett der Pariser Oper einstudiert wurden, sowie eine neue Arbeit von Benjamin Millepied sind auf dieser DVD vereint. Gefilmt wurde während einer Aufführung, sodass Regisseur Vincent Bataillon  einerseits die Aura der Theaters einfängt und andererseits Details sichtbar macht, die dem Theaterbesucher verborgen bleiben.

„En Sol“ (UA 1975 mit dem New York City Ballet) spielt am Strand. In der Ausstattung von ERTÉ sind die Tänzerinnen in pastellfarben gestreiften, Badeanzügen nachempfundenen Trikots gekleidet, die Herren tragen gestreifte Oberteile über den weißen Strumpfhosen. Im Hintergrund ein blitzblaues Gemälde mit Wellen, auf die eine gleißende Riesensonne scheint. Auch im Tanz herrscht heitere Sommerstimmung zu Maurice Ravels Klavierkonzert in G-dur, in dem immer wieder jazzige Rhythmen aufblitzen. Ein Paar entfaltet in einem großartigen Pas de deux (Marie-Agnès Gillot und Florian Magnenet) eine romantische Beziehung, und wird am Ende in das fröhliche Ensemble aufgenommen.

Die beiden Robbins-Stücke „In the Night“ und „The Concert“ sind seit letzter Saison im Repertoire des Wiener Staatsballetts. Schön, diese beiden Meisterwerke nun aus der Nähe zu sehen. In „In the Night“ werden die drei so unterschiedlichen Pas de deux, die jeweils andere Facetten von Paarbeziehungen portraitieren, von Clairmarie Osta und Benajmin Pech, Agnès Letestu und Stéphane Bullion sowie von Delphine Mousson und Nicolas Le Riche großartig getanzt

Ein besonderes Vergnügen ist „The Concert“ auf DVD, da die Kamera den Blick auch auf die Mimik der TänzerInnen richtet. Diese gelungene Ballettsatire zählt zu den ganz wenigen Balletten des humoristischen Genres. Die Kamera hat den Witz besonders gut eingefangen. In den Tagträumen der Konzertbesucher brillieren und outrieren Dorothée Gilbert, Alessio Carbone, Stéphane Phavorin und Emmanuel Thibault sowie das äußerst witzig agierende Ensemble des Pariser Opernballetts.

Benjamin Millepied, zuletzt als Choreograf des Films „Black Swan“ zu berüchtigtem Ruhm gelangt, ist als ein Beispiel der Nachfolge von Jerome Robbins vertreten und bildet die Brücke ins Heute.  In seiner Arbeit „Triade“ zur Musik von Nico Muhly zeichnet er die Beziehungen von zwei Männern und zwei Frauen – Marie-Agnes Gillot, Laetitia Pujol, Audric ezaro, Marc Moreau – nach, wobei diese viel offener bleiben als etwa bei den Paaren von „In the Night“. Ein interessanter Kontrast in dieser DVD „Tribute To Jerome Robbins“, bei der auch die Audio-Version mit dem Pariser Opernorchester unter der Leitung von Koen Kessels ein Hörvergnügen bereitet, und der Essay von Deborah Jowitt Robbins Leben und Werk beleuchtet. (Auch in Blu Ray erhältlich).

Paris Opera Ballet „Tribute to Jerome Robbins“, Bel Air Classiques, 2011

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