Im Rahmen einer Feier in der Wiener Staatsoper wurde Rebecca Horner mit dem „Förderpreis“, den der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper seit 2000 alljährlich an eine junge Tänzerin oder einen Tänzer vergibt, geehrt. Die musikalische Umrahmung gestaltete auf bewährte Weise der Ballettkorrepetitor und Pianist Igor Zapravdin.
„Unvergesslich“ nannte Ballettchef Manuel Legris in seiner warmherzigen Laudatio Horners Gestaltung der schwierigen Rolle der Frau Potiphar in John Neumeiers Ballett „Josephs Legende“, deren Premiere im Februar 2015 statt gefunden hat. 40 Jahre nach der Uraufführung hat Neumeier das von ihm für Wien geschaffene Ballett zur Musik von Richard Strauss neugestaltet und modernisiert. Doch wie einst Judith Jamison (Frau Potiphar der Uraufführung) hat Horner mit ihrer Gestaltung der Rolle das Publikum in Bann gezogen.
Horner wurde mit dieser Rolle aus der Volksoper wieder in die Staatsoper zurückgeholt. Die Zusammenarbeit mit Legris als neuen Direktor verlief im ersten Jahr seines Engagements für Horner nicht ganz reibungslos. Auch das fand Erwähnung, doch dann hob der Direktor, der Talente wohl zu schätzen weiß, die Energie der Tänzerin (vor allem in William Forsythes „The Second Detail“ zu sehen), ihren Witz und ihre Fröhlichkeit („Cacti“, im Duett mit Andrey Kaydanovskiy) und die „Poesie und Musikalität“, die er bei Horners Debüt in Jiri Kylians Ballett „Bella Figura“ beobachten konnte, hervor.
Die erste Preisträgerin war Dagmar Kronberger, Horners unmittelbare Vorgängerin ist Natascha Mair. Und damit auch ein Mann genannt wird: Förderpreisträger 2013 ist Greig Matthews.
Wie alle anderen genannten PreisträgerInnen ist er längst zum Halbsolisten avanciert. Es kann nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Horner ebenfalls mit einem Avancement belohnt wird.
Ballettclub-Förderpreis für Rebecca Horner, feierlich überreicht am 28. Mai 2015.