Graz trifft auf Bratislava in der neuen Ausgabe des Festivals „tanz schritt weise“ im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz. Kuratorin Eveline Koberg stellt am 26. und 27. April wird in einem dichten Programm das Tanzschaffen der slowakischen jener der steirischen Hauptstadt gegenüber.
Die vier Stücke slowakischer Künstler, die an den beiden Festivaltagen zu sehen sind, geben einen Überblick über das zeitgenössische Tanzschaffen im ehemaligen Pressburg, der Geburtsstadt von Rudolf von Laban (1879-1958). Dessen vielleicht bekanntester Vertreter Josef Vlk ist mit der dramatischen Tanz-Performance „Dolcissime Sirene“ vertreten. Jaro Vinarský zeigt zwei Soli, in „Tea Never Brewed“ thematisiert er Autobiografisches, in „The Last Step Before“ versucht er mit Lichtdesigner Pavel Kotlík den Traum vom Fliegen zu realisieren. Für das Trio “O like Schlemmer” des 2013 gegründete D.A.M Collective standen Schlemmers Gedanken zur Schaffung von Theater in nicht theatralem Umfeld Pate.
Eigens für das Festival haben der Ballettchef der Grazer Oper Darrel Toulon und die ehemaligen Erste Solistin des Wiener Staatsoperballetts Marie-Luise Jaska ein kurzes Stück kreiert. In „Today: Giselle“ verhandeln die beiden den heutigen Zugang zu einem Ballettklassiker.
Das österreichisch-russische Duo Jasmin Hoffer und Oleg Soulimenko hinterfragen in ihrer Lecture Performance „Yaroslavl Dance“ den westlichen Blick auf postkommunistische Kunstproduktion.
Valentina Moar beendet mit „Echos“ am 27. April das Festival. Das Stück ist eine Weiterentwicklung ihres erfolgreichen Solos „No Time To Fly Off“, das sie für das zeitgenössische Tanzfestival der Biennale in Venedig kreiert hatte und mit dem sie es 2011 in das Finale des Internationalen Solo-Tanz-Theater Festivals Stuttgart schaffte.
Eröffnet wird diesmal aber mit einem Programm für junges Publium: Die belgische Compagnie Irene K. zeigt ihr heiteres Stück über das Erwachsenwerden „Xtra Large“.
„tanz schritt weise“, 26. und 27. April 2014 im Kulturzentrum bei den Minoriten Graz