Sie sind sauber voneinander getrennt, die Musik und der Tanz. Die Französin DD Dorvillier hat sich zwar an einem Beethoven Streichquartett für ihre Choreografie „Danza Permanente“ abgearbeitet, aber es bleibt dem Publikum verborgen. Im zweiten Teil des Abends gibt die Harfinistin Zeena Parkins ein Konzert ihrer „Captiva“-Komposition, die sich geradezu für eine tänzerische Umsetzung anbieten würde. Doch auf der Bühne sitzt die Musikerin allein in einem Kreis von ZuhörerInnen.
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„Gespenster, Geschlechterkonstrukte, Geopolitiken“ untertitelt Claudia Bosse ihre jüngste, im Kosmos-Theater in ihrer Europa-Premiere gezeigte Arbeit, in der sie sich mit viel Text, Mono- und Dialogen, Fotos, Objekten, elektronischem Sound, Tanz und Bewegung im mit den Zuschauern geteilten Theater-Raum gemeinsam mit Abdalla Daif und Günther Auer auf eine arabisch-europäische Forschungsreise begibt.
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Von der Zerlegung der Grundbausteine. Im Tanzquartier Wien waren an einem Doppel-Abend die Performances „Unspelling“ von Andrea Maurer und „I'm Gonna Need Another One“ von Jen Rosenblit zu sehen. Erstere frönte ihrem Hobby und brach die Sprache auf und um, letztere zerbröselte symbolträchtig Schaumstoff-Quader.
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Der Kameramann sei in einem Tanz-Film der zweite Tänzer, definiert Liz King, Tänzerin-Choreografin wie Valentina Moar, die meint, diese Kunst sei eine der „getanzten Kamera“. Was ein Tanz-Film sein kann, was er an kreativen wie rezeptiven Optionen bietet, das will Moar mit dem zum 4.Mal von ihr kuratierten Festival zeigen. Und es gelingt ihr im Rahmen dieser drei Tage anhand von mehr als 60 Filmen sehr eindringlich.
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Diese Geschichte sei autobiografisch, beginnt Leonie Wahl ihre Erzählung: Von der Mutter, die eine Telefonzelle betritt und aus ihr komplett verändert herauskommt – nach ihrer ersten psychotischen Episode. Die gestischen Bewegungssequenzen, mit denen sie ihre Familie bis zu dem traumatischen Ereignis skizziert, werden sich den ZuseherInnen einprägen, als Anker in der Welt des Wahnsinns.
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Der Prinz steht nicht mehr an erster Stelle: weder unbedingt in den Wünschen und Träumen eines heutigen „Aschenputtels“ noch in der Choreografie der Grazer Ballettchefin Beate Vollack, dessen vielbeklatschte Premiere auch noch andere Überraschungen aufzuweisen hat: etwa, dass Vollack selbst als Stiefmutter auf der Bühne steht - als eine bös-schillernde, ichbezogen fordernde Persönlichkeit.
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Im letzten Teil ihrer Trilogie über Sexualität macht sich Christine Gaigg über die Affäre als solche her, aber richtig. Von allen Seiten beleuchtet sie diese auf das Ausleben sexueller Triebe abzielenden Beziehungen. Und sie ist dabei sehr gründlich. Vier PerformerInnen reden eine gute Stunde lang über das, worüber meist geschwiegen wird. In dieser Konzentration und der Art der Präsentation tatsächlich ein Erlebnis.