Mit „bodies in tubes“ schließen Saskia Hölbling und Laurent Golding ihre „Squatting Projecte“ ab. Es ist Zeit für Neues, denn der letzte Teil der Trilogie (nach „bodies in a metal strucuture“ und „bodies within fences“), uraufgeführt im Tanzquartier Wien, kann die intellektuellen Vorgaben, die das Team an das Projekt stellt in keiner Weise erfüllen.
Das Publikum starrt frontal auf eine kunstvoll ausgeleuchtete Installation, Schüttkübeln, wie man sie auf Baustellen verwendet, sind mit Ketten zu Röhren verbunden (Raum: Laurent Goldring, Gudrun Lenk-Wane. Licht: Gerald Pappenberger). In diesen hanteln sich zwei Tänzerinnen (Saskia Hölbling, Rotraud Kern) von Kübel zu Kübel weiter. Zu sehen ist dabei nicht viel, manchmal blitzt ein Knie auf, eine Wade, Füße, Hände oder Arme. Der Rest ist von den Röhren verdeckt, nicht nur von denen in der Mitte des Gestells, durch die sich die schwarz gekleideten Tänzerinnen durchwuseln, sondern auch von den Seitenteilen, die die Installation an den vier Ecken stabilisieren. Auf der Straße, auf einem Platz könnte die Installation samt Kletterei wohl das Interesse von Passanten wecken, man könnte sich der Struktur von allen Seiten nähern, man könnte gehen, wenn man genug gesehen hätte. Vielleicht würde man das Ganze nicht als direkt als „diskreten Akt des zivilen Ungehorsams“ verstehen, wie der Text im Programmheft vorschlägt, aber zumindest als Statement im öffentlichen Raum, für den diese Serie angeblich konzipiert war. Doch in einem abgedunkelten Theater? Nein, da funktioniert das nicht. 50 Minuten schauen wir auf das sicherlich minutiös einstudierte Nichts – „gefühlte zwei Stunden“, wie meine Sitznachbarin meinte.
Saskia Hölbling / Dans.Kias „bodies in tubes“, Uraufführung am 10. Oktober 2014 im Tanzquartier Wien. Weitere Vorstellung: 11. Oktober