Community Dance ist nun auch in Graz angekommen. Dank einer Idee von Aurelia Staub und der konzeptuellen Zusammenarbeit mit Christoph Thoma (Grazer Spielstätten) wurde in Graz unter der choreografischen Leitung von Valerie Klein eine ebensolche Zusammenarbeit von Jung und Alt unterschiedlichen Könnens realisiert. Musikalisch wurde die Performance von Mitgliedern der Wiener Symphoniker.
„Panta Rhei“ / alles fließt ist für Valerie Klein der Basisgedanke ihrer künstlerischen Arbeit im Grazer Orpheum, das Wasser als Symbol für Leben und Vergänglichkeit der rote Faden in ihrer Choreographie zu Bedrich Smetanas „Die Moldau“, die am Ausgangspunkt für diese Tanztheaterproduktion stand und live von den acht Cellisten der Wiener Symphoniker interpretiert wurde.
Valerie Klein, die Musik und Bewegungserziehung in Salzburg, zeitgenössischen Tanz in München studierte und in Birmingham beendete, leitet seit 2008 gemeinsam mit der Tänzerin und Schauspielerin Daniela Heißl die Tanzkompanie Klang.körper in Wien. Dort erarbeitet sie mit KünstlerInnen verschiedenster Sparten und mit Menschen mit divergierenden Bewegungserfahrungen und -können ihre Produktionen.
Auf diesem Hintergrund war die vor Ort gegebene Aufgabenstellung, bei der Musik-Umsetzung ein tänzerisches Miteinanders einer inhomogenen, großen Gruppe von Laien wie auch Profis zu erreichen, für sie nichts ganz Unbekanntes – auch wenn es immer wieder eine neue, eine gänzlich andere Herausforderung darstellt. Im vorliegenden Fall eine mit Volksschülern, mit Schülern der Neuen Mittelschule und einer Caritas Erwachsenengruppe.
Sie hat sie überzeugend gemeistert: Dramaturgisch professionell abgestimmt auf die Musik und ihre Themen, choreografisch ohne (peinliche) Überforderung der TeilnehmerInnen, aber nichtsdestoweniger herausfordernd für das jeweilige Können, variantenreich und mit choreographischer Kreativität.
Locker und mit Schwung reiht sie die zahlreichen Szenen und Übergänge aneinander. Die in ihrer Einfachheit beeindruckenden Ensemblechoreographien, die kleinen Soli wie auch die quirligen Kleingruppenszenen, Durch kluge Wiederholung einzelner Bewegungen und Motive erreicht sie bei aller Diversität ein Ganzes.
Dieses harmonische Miteinander, das nicht nur durch Training und Bemühen um Ordnung, sondern auch durch die Aufmerksamkeit füreinander entsteht, beeindruckt - ganz im Sinne dieser unter anderem auf sozialen Intentionen beruhenden Tanzform.
"Panta Rhei" von Valerie Klein. Eine Koproduktion der Grazer Spielstätten, der Jeunesse-Musikalische Jugend Österreich und der Bregenzer Festspiele, im Rahmen von PICCOLO im Orpheum Graz am 10.Juni 2013