Future Sibanda, in Simbabwe geboren und aufgewachsen, Gründungsmitglied der afirkanischen Tanz- und Musikgruppe IYASA und zur Zeit Student der Tanzpädgogik an der Konservatorium Wien Privatuniversität hat unter der Regie von Holger Schober eine frech-fröhliche Soloshow realisiert. Im Dschungel Wien ist die Aufführung für 16+ freigegeben, doch auch weit ältere Semester verführt und überzeugt Future mit seinem Charme und seinem Können.
Nach fünf Minuten ist klar: die Bühne ist sein Metier. Gleich zu Beginn hat der junge Schauspieler das Publikum auf seiner Seite, auch wenn er auf großkotzig tut und sich mit seinem Ruhm brüstet (5000 Facebook Friends und 3000 auf der Warteliste!). Aber er tritt sofort in direkten Dialog mit den Zusehern und die lassen sich dann auch nicht lange bitten, auch mal die Background Vocals zu singen.
Futurelove passt wunderbar nach Wien, ist er doch ganz groß im Schmäh-Führn. Und mit seinem Humor – sicher auch dank der Regie von Holger Schober – trifft er genau den richtigen Ton zwischen ironischem Inhalt und handwerklichem Können. Schon das Kostüm ist zweideutig: Das enge schwarzes Ganzkörpertrikot ist zwar ein Tänzer-Outfit, das aber mit seinen weißen Hemd-Applikationen, schwarzen Knöpfen und Mascherl und weißen Handschuhen das Bild von Afroamerikanern in diversen Hollywoodfilmen der 1950er Jahre evoziert.
Da mag Futurelove seine „chocolate voice“ loben, und „black is beautiful“-Klischees auffahren, aber wenn er singt, dann groovt es – sei es bei einer James-Brown-Impersonation, bei afrikanischen Liedern oder beim Jodeln. Und er ist ein begabter Schauspieler, der über eine Stunde mühelos sein Publikum zu fesseln vermag und in den englischen Monolog immer wieder deutsche Sager einstreut. Zwischen den Live-Szenen sind Videos eingespielt, mit denen Futurelove sich Steven Spielberg als Schauspieler empfiehlt. Dafür schlüpft er in die Rollen von Batman, James Bond oder Terminator – einfach köstlich!
Demnächst ist Future Sibanda übrigens wieder im Dschungel zu sehen, und zwar in dem Gruppenstück „Boys don’t cry“ des Theater Foxfire (Premiere am 27. September).
„Käptn Future“ am 18. September im Dschungel Wien. Nächste Vorstellung: 4. Dezember